Im kurdischen Kindergarten in Diyarbakir/Amed in der Südtürkei ist Kurdisch die selbstbewusste Unterrichtssprache und Ausdruck des kulturellen Protests gegen die Unterdrückung des türkischen Staates. Jahrzehntelang war die kurdische Sprache in der Türkei verboten. Den kurdischen Kindergarten besuchen viele Kinder, deren Familien 2015 aus dem historischen Stadtteil Sur in Diyarbakir vertrieben wurden. Die umfassende, auch psychologische Betreuung und Förderung im Kindergarten sind eine Chance für mehr Autonomie und Respekt für die Kinder, die das traumatische Erbe der Unterdrückung und Vertreibung in sich tragen.

Die Mitarbeitenden des Kindergartens arbeiten wie alle kurdischen Aktivist*innen und sozial-politisch Engagierten mit grosser Vorsicht. 2022 ist die Türkei dabei, die HDP, die progressive und prokurdische Partei der Völker zu verbieten. Zahlreiche HDP-Abgeordnete, kurdische Journalist*innen und Menschenrechtsaktivist*innen sitzen als politische Gefangene in türkischen Gefängnissen, wo sie Misshandlung und Folter ausgesetzt sind. Diese bedrohliche Botschaft seitens der türkischen Regierung verstehen alle, die sich für eine gleichberechtigte und freie Gesellschaft einsetzen. Deswegen ist allein die Existenz des kurdischen Kindergartens ein Akt des mutigen Widerstandes und der Menschlichkeit.

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