Im Nordosten Syriens haben Frauen verwirklicht, was vielerorts auf heftigen Widerstand stossen würde: Ein Dorf von Frauen für Frauen – Jinwar auf Kurdisch. Gemeinsam schaffen die Bewohnerinnen eine neue Wirklichkeit für Frauen und nennen das Dorf «das feministische Herz von Rojava». Seit 2020 unterstützt medico international schweiz das dazugehörige Frauengesundheitszentrum Sifajin. Dort bauen  Gesundheitspromotorinnen in Kooperation mit einer Hebamme und mit Unterstützung von Ärztinnen eine medizinische Basisversorgung auf, die Schulmedizin und alternative, traditionelle Behandlungsmethoden fruchtbar zusammenbringt. Im Zentrum wurde ein kleines Labor zur Herstellung von Pflanzenmedizin eingerichtet. Jinwar baut im dorfeigenen Garten selbst Heilpflanzen an. Verschiedene phytotherapeutische Heilmittel werden bereits angewendet. Die Frauen von Sifajin wollen eine nicht von patriarchalen Denkmustern dominierte Sichtweise auf die Frauengesundheit schaffen, die sich auch in der Beziehung zwischen den Gesundheitsarbeiterinnen und den Patientinnen widerspiegelt. Als Teil des Frauendorfes Jinwar ist das Gesundheitszentrum Sifajin auch offen für Frauen, deren Kinder und für betagte Menschen aus den umliegenden Dörfern.

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Ausführende Partnerorganisation

Das Gesundheitszentrum Sifajin ist Teil des selbstverwalteten Dorfes Jinwar. Eine von den Bewohnerinnen gewählte Frau hat die Hauptverantwortung im Zentrum und bildet in Zusammenarbeit mit den Ärztinnen die Promotorinnen aus. Entscheide über die Weiterentwicklung des Zentrums und die finanziellen Bedürfnisse werden an den wöchentlichen Sitzungen der Dorfbewohnerinnen demokratisch gefällt.