In der südmexikanischen Region Chiapas setzt die zapatistische Bewegung seit 1994 ihre Autonomie in den Bereichen Rechtsprechung, Bildung, solidarischer Handel und Gesundheit um. Unterstützt in der Stärkung der selbstorganisierten Gesundheitsversorgung werden die Zapatistas von der Organisation Salud y Desarrollo Comunitario (SADEC) – durch Aus- und Weiterbildungskurse für indigene Gesundheitsverantwortliche und Hebammen oder den vergünstigten Zugang zu lebenswichtigen Medikamenten.

In den Landkliniken der Regionen «Norte» und «Selva» wird eine medizinische Grundversorgung für die Bevölkerung gewährleistet. Die medizinische Versorgung steht allen ethnischen, sozialen und politischen Gruppen offen. In den Kliniken arbeiten zapatistisches Gesundheitspersonal (Hebammen, Naturmediziner, Promotor*innen) und junge Ärzt*innen im Sozialdienst zusammen. In fortlaufenden Lernprozessen wird traditionelle und westliche Medizin gewinnbringend kombiniert. Vermittelt und betreut werden die Praktikant*innen im Bereich der Allgemein- und Zahnmedizin von SADEC in Kooperation mit der Universidad Autónoma Metropolitana.

Die Arbeit der zapatistischen Gesundheitsverantwortlichen wird inzwischen auch von staatlichen Institutionen respektiert. Dies vereinfacht bei Bedarf direkte Spitalüberweisungen aus den ländlichen Gemeinden und hat für die Entwicklung der autonomen Basisgesundheit in zapatistischen Gemeinden eine grosse Bedeutung. SADEC funktioniert weiterhin als unterstützende Schnittstelle zwischen den autonomen zapatistischen Gemeinden und staatlichen Gesundheitsinstitutionen.

Jetzt für die medico-Projekte in Mexiko spenden!

Ausführende Partnerorganisation

Salud y Desarrollo Comunitario (SADEC) mit Sitz in Palenque (Chiapas) ist eine gemeinnützige Vereinigung, die sich seit den 1990er Jahren der Ausbildung von Gesundheitsverantwortlichen und Promotor*innen, der medizinischen und zahnmedizinischen Versorgung, der Förderung von Gesundheitsstrategien sowie der Organisation von Gesundheitsstrukturen widmet: all dies in Abstimmung mit den Gemeinden der verschiedenen Regionen, in denen sie arbeitet. Gegründet wurde SADEC von Mitarbeitenden eines staatlichen Gesundheitsprogrammes in der Region, welches mit dem zapatistischen Aufstand suspendiert wurde.

Die Organisation SADEC hat sich zum Ziel gesetzt, irgendwann selbsttragend zu sein und verfolgt dieses Ziel mit einem integralen Organisationsmodell. Die eigene Kaffeeproduktion und -vermarktung sowie die Vermietung der institutionellen Räumlichkeiten an Externe für Workshops etc. hilft, die Gesundheitsprojekte mitzufinanzieren.